Vogelrestaurant eröffnet!

Futterhäuschen in XXL. So nehmen auch Bunt- und Grünspecht Platz.
Futterhäuschen in XXL. So nehmen auch Bunt- und Grünspecht Platz.

Am vergangenen Wochenende war wieder Saisoneröffnung unseres Vogelrestaurants. Und schon spricht es sich herum! Kleiber, Blau- und Kohlmeise, Amsel und Feldsperlinge wurden schon gesichtet. Je niedriger die morgendlichen Temperaturen, umso mehr Federgäste finden sich ein. Nähere ich mich mit der Futterbox, um das Buffet zu füllen, hüpfen über mir nur eine Armlänge entfernt schon ungeduldig piepsend die kleinen Blaumeisen durch´s Apfelbaumgeäst. Sie müssen sich in der Tat beeilen, denn gegen die anderen Vögel setzen sie sich meistens nicht so gut durch. Sie machen Platz, sobald ein anderer kommt.

Die Vogelfütterung ist nicht unumstritten. Schon seit sehr langer Zeit gibt es einen fachlichen Disput mit vielen PROs (einer der Wortführer hier: Peter Berthold) und ebensovielen CONTRAs (Wortführer hier u. a. Bund Naturschutz (BN), Landesverband für Vogelschutz (LBV)). Interessanterweise wird diese Diskussion in Großbritannien, DEM Bird Watcher-Land schlechthin, ganz anders geführt als bei uns (mehr dazu hier).
Vielleicht muss man das einfach vor Ort (also je nach Rahmenbedingungen) unterschiedlich bewerten und entscheiden, und das Ganze kann nicht so verallgemeinert werden.

Ich jedenfalls hänge jeden Herbst mein großes Vogelhäuschen auf, weil mich die Argumente der Befürworter überzeugen. Bei uns in der Gegend sind früchtetragende Büsche selten, obwohl es rundherum Wald gibt. Die Holunderbüsche zum Beispiel sind seit Wochen leer gefressen. Die Wegränder sind mittlerweile alle abgemäht, die Gärten aufgeräumt. Laub wird fleißig beseitigt… Ich denke, die Vögel tauchen nicht nur deswegen bei uns im Garten auf, weil das Futterhäuschen bequem ist. Sie suchen nicht nur dort nach Futter, sondern auch im Gebüsch, unter den Blättern, auf der Dachbegrünung, im Holzlager… Das Häuschen ist nur ein Schmankerl, das längst nicht alle Bäuche füllt.

Außerdem macht das Beobachten der Vögel mit ihren unterschiedlichen Wesenszügen und Individuen einfach Freude! Es gibt mutige und ängstliche, freche und äußerst vorsichtige, streitlustige und sehr raffinierte. So manche Amsel zum Beispiel bleibt einfach im Vogelhäuschen sitzen, obwohl sie längst sattgefressen ist und keine Rosine mehr anrührt. Und sie vertreibt jeden, der sich nähert, vehement und mit vollem Körpereinsatz.
Bis es mir zu bunt wird, und dann fliegt die Amsel unter heftigem Gezeter davon 😉


Was du in deinem Garten für Vögel tun kannst, findest du hier 🙂

 

9 Kommentare

  1. Schöner Beitrag und toll, wieviel Besuch dein Vogelhäuschen bekommt 🙂 Das ist ja ein Superrestaurant mit 5 Sternen bei dir ! – Ich bin da auch immer etwas gespalten. Dieses Jahr habe ich das erste mal „durchgefüttert“. Nicht wirklich. Ich habe immer ein paar Körnchen so als „Snack“ ausgelegt und selbst in der warmen Zeit haben sich Meisen und zuletzt auch das Rotkehlchen ordentlich bedient. Aber gerade jetzt, wo es kälter wird, kommen sie weniger. Ich vermute aber auch, daß sie dann anderweitig besser fündig werden. In selten Fällen haben sie die Körner hier auch gar nicht interessiert, dafür haben sie jeden Topf und jede Ecke, nach Raupen, Spinnen u.ä. abgesucht. Außerdem waren sie nicht ständig da, sondern sind am Tag auf ihrer Runde immer mal wieder vorbeigekommen. Hier gibt es zwar viele Büsche und Sträucher, bei den wenigen Blumen frage ich mich allerdings, wieviel Insekten zu finden sind. Keine Ahnung. Vermutlich haben beide Seiten argumentativ ein Stück weit recht und man muß sich nach dem Umfeld richten…. was mich gefreut hat: auch die Wasserschale wurde (in dieser trockenen Zeit) gut angenommen 🙂

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    • Hallo Almut! Sorry für die späte Antwort 😦
      Das klingt sehr spannend bei dir und deckt sich mit meinen Beobachtungen in unserem Garten. Manchmal hauen sie rein wie verrückt und an anderen Tagen suchen sie lieber zwischen Stauden, Gräsern und Gebüsch. Wenn man die Tiere ein bißchen beobachtet, kann man, so denke ich, ein ganz gutes Gefühl dafür entwickeln, was die Fütterung betrifft. Ja, man darf das nicht so starr mit „ja oder nein“ bzw. „gut oder schlecht“ beantworten, sondern kann das flexibler sehen.
      Und das Argument, man beeinflusse die Tierwelt dadurch… da frag ich dagegen: Wie beeinflusst ist sie denn jetzt schon durch uns?
      Viel Freude bei der Winterfütterung! 🙂

      Gefällt 2 Personen

    • Hallo Almuth!
      Oh, du hast schon wieder auf meinen Blog verlinkt 🙂 du bist toll, DANKE!
      Ich weiß jetzt gar nicht, ob mein Kommentar bei dir ankommt, wenn ich dir von meinem Blog aus antworte… ich probier´s einfach!
      🙂

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