Ein kleiner Gast sorgt für Stille im Garten

Komisch, dass sich heute so gar  kein Vogel im Garten blicken lässt… Noch nicht mal die Amseln, die eigentlich so gut wie immer zankend um das Vogelhäuschen herumhüpfen… WOW! Na, das erklärt alles!

Da hat sich jemand mit Hunger auf die anderen Gäste auf dem Vogelhäuschen niedergelassen: ein Sperber, Accipiter nisus.
In diesem Fall eine kleine Dame oder ein Jungvogel. Die Herren sind eher grau gekleidet. Ganz schön klein, so ein Sperber. Sitzt da so harmlos und kuckt.
Es juckt im Gefieder…
Oh, da hat sie was entdeckt… es wird genau unter die Lupe genommen…
…mit gelben Blicken verfolgt…
Ah, die Verfolgung lohnt sich anscheinend nicht.
Frau Sperber entspannt sich wieder, erneutes Abwarten und Umgebung Beobachten.
Nach mehreren Minuten dann: Abflug!

 

Vor zwei Jahren ging ein Sperberbesuch bei uns im Garten im wahrsten Wortsinne blutig aus. Im strahlendfrischen Weiß des Schnees leuchtete dunkelrotes Vogelblut, darum verstreut kleine schwarze Federchen… es hatte was von einer Mischung aus Schneewittchen und Miss Marple… Eine Amsel hat es erwischt. Tagelang ließ sich kein Vogel bei uns blicken.

Unser Garten ist nicht der einzige, der von Sperbern aufgesucht wird (siehe „Alarm am Gartenzaun“ ). Bei naturaufdembalkon geht´s da schon deutlich geschützter, und damit ruhiger und sicherer zu.

Ja, so ist das Leben. Jäger und Gejagte. Die einen findet man niedlich und süß. Die anderen vielleicht noch faszinierend. Die einen tun einem leid, wenn sie gejagt und erwischt werden. Wenn der andere hungrig bleibt, empfinden wir nur selten Mitleid.
Aber Vorsicht: Wir Menschen sind selbst meist die Jäger… was liegt heute bei euch auf dem Mittagsteller?

20 Kommentare

  1. Oha, da bin ich mal gespannt, ob bei Dir jetzt auch erst mal Ruhe herrscht oder ob die Piepmätze schnell zurückkehren? Bei mir ist es immer noch verdammt ruhig, obwohl der Sperberbesuch mittlerweile schon drei Wochen her ist. Vielleicht hast Du Glück weil er keine Beute geschlagen hat? Und danke fürs verlinken!

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    • Nur wenige Stunden später sind Amseln, Meisen und Spatzen wieder aufgetaucht. Erstaunlich! Ja, vielleicht, weil der Sperber nichts erwischt hat.
      Wie ist denn das Wetter bei dir? Vielleicht liegt es ja auch an ihm, dass es bei euch zur Zeit so ruhig ist?
      Gerne 🙂 hat ja zufällig perfekt gepaßt.

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      • Bei uns kommen v. a. an Schnee- und Frosttagen richtig viele Vögel zum Futterhaus. An milden Tagen ist hingegen nicht so viel los. Vielleicht ist das bei euch tatsächlich ähnlich. Eigentlich ist das ein gutes Zeichen! Das heißt nämlich, dass sie TROTZ Fütterungsangebot nach natürlich vorkommender Nahrung suchen.

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  2. Deine Sperberserie ist aber toll geworden! Schöne Beobachtungen und herrlich, wie er oder sie den Hals reckt!! Der Vogel an sich kommt mir gar nicht so groß vor oder täuscht das ? Na wie schön, daß die Vögel wieder da sind. Iiiirgendwann wird der Raubvogel wohl mal wieder Glück haben. Ja, sobald man ein Tierchen etwas näher „kennt“ tut es einem doppelt leid, wenn sie weggefangen werden. Aber wie du sagst, so ist das Leben. Ein ewigwährender Kreislauf….Merci pour le link 🙂 !!!

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  3. An meiner Vogelfutterstelle hat vor einigen Jahren auch ein Sperber zugeschlagen. Er hat eine Amsel erwischt, die allerdings schon sehr geschwächt war und sich immer, wenn ich Futter nachgefüllt habe, nur sehr langsam fortbewegte. Ich hatte kein Problem damit, schließlich ist das artgerechtes Futter für einen Raubvogel, und er kann nunmal kein Müsli essen.

    An diesem Tag hielten sich die anderen Vögel von der Futterstelle fern. Die schwarzen Federn und die Blutspuren auf dem Schnee wirkten natürlich ziemlich plakativ. Ich mußte damals auch unwillkürlich an Schneewittchen denken …

    Auf meinem Mittagsteller lag heute eine vegane Gemüsepastete. 🙂
    Ich esse schon seit vierzehn Jahren kein Fleisch mehr.

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    • Hallo Ulrike!
      Da hast du ja genau das gleiche erlebt wie ich – und den gleichen Geddanken gehabt 🙂 Wie sich so manche Sätze aus der Kindheit eingeprägt haben! – „rot wie Blut, weiß wie Schnee, schwarz wie Ebenholz“ – irre, oder? Sowas vergisst man nicht.
      hihi! sehr schön. Hast du die Gemüsepastete selber gemacht?
      Mir kam der Gedanke spontan, während ich meinen Beitrag schrieb, weil mir im Kontakt mit meinen Gruppen immer wieder auffällt, wie schräg unser Verhältnis diesbezüglich ist. Zum Beispiel stand ich mal mit ein paar 5-6 Jährigen und ihren zwei Erzieherinnen vor einem Tigergehege. Der Tiger zerrupfte gerade ein totes Huhn. Das Huhn war schon tot, bevor es dem Tiger gegeben wurde, aber es war eben noch ganz. Die Kinder waren sehr fasziniert und stellten viele Fragen; z. B., ob denn bei dem Hühnchen, das sie essen, auch mal Federn dran waren usw.. Die Erzieherinnen hingegen fanden es total furchtbar. „Das arme Huhn“ und wie martialisch es sei, dass man dem Tiger das Hühnchen da rupfen lasse usw. Irgendwann hielt ich es nicht mehr aus und fragte sie, ob sie denn Vegetarier oder Veganer seien. „Nein“, meinten sie, „warum?“. „Dann haben Sie vermutlich auch schon mal Hühnchen gegessen?“ Und dann schwiegen sie plötzlich…
      🙂

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      • Ja, ich war ein märchenverwöhntes Kind und konnte einige Märchen und Zauberwortzeilen auswendig … 🙂

        Die betreffende Gemüsepastete ist eine vegane Abwandlung des klassischen Cornish Pasty, und das ist eine von vielen köstlichen Spezialitäten, die meine Mutter im Rezepterepertoire hat.

        Ich mache mich immer wieder gerne über die „sensiblen“ Fleischesser lustig, die alle mit Auftragskiller arbeiten und kein Blut sehen können … 😉

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    • Ja, naiv oder verlogen… ich hab mal einen Vogelliebhaber ordentlich über Elstern und Eichhörnchen schimpfen hören; sie würden den Singvogelbestand gefährden, weil sie Eier und Jungvögel aus den Nestern holen…
      Liebe Grüße zurück!

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    • Katzen vegetarisch ernähren wäre echt ziemlich schräg – wobei: Ich kannte mal zwei Veganer, die ihren Hund auch vegan ernährt haben… ob das dann noch im Sinne des Tierwohls ist..?
      Unsere Wölfin bekommt jedenfalls auch ihr Fleisch und ihre Knochen – für letztere stelle ich mich sogar im Bioladen an der Fleischtheke an 😉

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  4. Der Sperber sieht tatsächlich sehr klein aus. Ich sehe das einfach als Glück, das man so etwas sehen und fotografieren kann. Es gibt viel mehr Amseln als Sperber. Da kann der Sperber ruhig mal eine erwischen.

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  5. Die anderen Vögel tun mir natürlich leid, wenn der Sperber sie erwischt, aber verurteilen kann ich den Sperber nicht. So ist die Natur, und wir können uns da ja auch nicht ausnehmen.
    Ich wünsche Dir einen schönen Start in die Woche.

    Viele liebe Grüße
    Wolfgang

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