Nachtviole: „Vielen Dank…“

„…für die Blumen! Vielen Dank, wie liiiieb von diiiir!“, summt mir jedes Mal das Lied aus Tom & Jerry durch den Kopf, wenn ich an den Nachtviolen vorbeigehe. Drei Jahre ist es her, als mir eine Freundin ein kleines Tütchen mit kleinen runden Samen in die Hand drückte. „Die musst du unbedingt bei dir aussäen. Nachtviolen. Die sind der Hammer!“

Nachdem der erste Aussaatversuch direkt auf den Erdkeller scheiterte, säte ich letztes Jahr in Töpfchen. Wie bei den Nachtkerzen braucht man bei den Nachtviolen viiiiel Geduld. Im ersten Jahr bilden sie nämlich nur eine Rosette, erst im zweiten Jahr blühen sie. Letzten Herbst setzte ich die Rosetten in die Erde, in der Hoffnung, dass sie nun stark genug waren, sich durchzusetzen. Sie waren es!
Meine Freundin hat recht: Sie sind der Hammer!

Verwandt mit Senf, Rettich und Radieschen (Familie der Kreuzblütler, Brassicaceae), sind Nachtviolen (Hesperis matronalis) Blumen der Nacht. Ihren leichten, parfümartigen Duft verströmen sie vor allem in den Abendstunden.

 

Hier sieht man warum: Zwischen den ersten geöffneten Blüten versprechen viele noch geschlossene Blütenknospen eine lange und reichhaltige Blütezeit.
Dabei strecken sich einzelne Stiele immer mehr in die Länge und aus den anfänglichen Blütenknospenknäuel werden große Blütenstände, deren lila weithin sichtbar ist.
Die Nachtviole stammt ursprünglich aus Südosteuropa, aber sie gilt als nicht-invasiv, sie verdrängt also keine heimischen Arten. Es ist daher ganz unbedenklich, sie in den Garten zu säen. Sie wird nicht überhandnehmen. Abgesehen davon, dass sie bereits wohl seit Jahrhunderten bei uns schon verwildert vorkommt.
Obwohl Nachtviolen vor allem Nachtfalter anlocken, beobachte ich täglich ein Aurorafalterweibchen, das die Blüten abklappert. EIN Aurorafalterweibchen? Mmh. Ob es jedes Mal dasselbe ist, weiß ich natürlich nicht wirklich.
Und zur nächsten Blüte!

Und noch zwei Gesellen hab ich bei den Blüten entdeckt… aber ich hatte noch keine Zeit genauer nachzuschauen, wie diese winzigen Käferchen heißen könnten.
Nachtviole im Regen.

 

Die Nachtviole ist wiedermal ein sehr gutes Beispiel dafür, dass es sich lohnen würde, nicht jedes „Unkrautpflänzchen“ gleich rauszurupfen, sondern erstmal abzuwarten. Wer weiß, vielleicht ist die vermeintliche „Unkrautrosette von heute“ die „Nachtviole von morgen“ in deinem Garten?

Sei also chillig und laß es einfach mal wachsen!
Artenvielfalt fängt im Garten an 🙂 denn da hast DU´s in der Hand!

13 Kommentare

  1. Die ist ja wirklich sehr hübsch!! Erinnert mich ein wenig an Phlox die Blüten. Schade, daß du den Duft nicht rüberschicken kannst. Und schade, daß ich schon „voll“ bin 😉 Aber ich erfreue mich hier bei dir! LG, Almuth

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    • Ohja, den Duft hätte ich sehr gerne mit in den Beitrag gepackt! Der ist wirklich toll.
      Stimmt, sie ähneln dem Phlox etwas. Hast du auf deiner Baumscheibe auch keinen Platz? Mmh, da ist es aber vielleicht zu trocken für die Nachtviole. Du könntest sie auf die Warteliste setzen 😉 hihi! Und wenn ein Platz frei wird, rückt die nächste Pflanze auf der Warteliste nach 😉 hihi!
      Ich hab gesehen, dass du wieder was über deine Baumscheibe geschrieben hast. Ich hoffe, ich komme die Tage endlich mal wieder zum Bloglesen!!
      Liebe Grüße auf den Balkon 🙂 Sabine

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      • Es kommt in Kürze (oder heute??), ein aktuellerer Beitrag zur Baumscheibe. Habe nämlich doch noch ein paar Pflänzchen gefunden, die dort wachsen könnten. Vom BUND-Stand von den Pflanztagen. Es sieht zur Zeit ganz nett aus, chaotisch, aber es blüht was 🙂 – Nee, so schön sie ist, ich glaube, für die Nachtviole ist das nichts und es ist wirklich zu trocken! Und zu verdichtet. Ich brauche Pflanzen, die den Boden auflockern oder damit klarkommen! LG, Almuth PS. und ich komme hoffentlich bald mal zum Mailen…

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      • Wenn du den Boden auflockern möchtest, bräuchtest du Pflanzen mit Pfahlwurzeln. Die lockern angeblich. Ich muß mal nachschauen, ich glaube, auch einige Gründüngerpflanzen lockern den Boden, weiß jetzt aber nicht mehr, ob das Tagetes, Ringelblumen, Phaselia, Gelber Senf oder die diversen Erbsengewächse waren…
        Nur kein Stress Almuth 🙂 du hast ja auch immer total viel um die Ohren, inklusive deines ganzen Engagements für Hummeln & Co 😉

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      • Ringelblumen wohl nicht. Die sind in dem festen Boden nicht mal gewachsen. Vielleicht tatsächlich Lupinen? oder Phacelia?? Nö, ich streß mich nicht mehr so damit 🙂 Sag ich jetzt 😉 LG

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      • Ach, Ringelblumen sind nicht gewachsen? Ja, vielleicht auch Lupinen 🙂 das klingt gut, wenn du dich nicht mehr stresst! 🙂
        Ah! Deien Baumscheibe ist doch ziemclih trocken und sonnig, oder? Hast du´s schon mal mit Nachtkerze probiert?

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      • Die Ringelblumen hatten es wahrscheinlich wegen des verdichteten Bodens nicht geschafft. Nachtkerze hört sich gut an. Ja, es ist häufig trocken, zumal der Baum immer mehr Regen abhält. Allerdings ist tagsüber auch lange Zeit Schatten, aber das dürfte der Nachtkerze ja egal sein 😉 Ach, ich muß dich noch was fragen, wegen Natternkopf. Die liebe Ulrike hat mir Saat gegeben, die Pflanzen sehen ein bißchen anders aus, als im Netz, haben aber natternkopfartige Blüten und das vor allen Dingen im ersten Jahr und daß wo ich lese, daß die Pflanze zweijährig ist. Weißt du, ob es da noch andere Arten gibt?

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      • Verdichteter Boden ist echt ein Problem für viele Pflanzen. Nachtkerzen Brauchen es schon sonnig, aber probier´s aus!
        Hast du vielleicht ein paar Fotos von der Pflanze, die du mir per Email schicken kannst? Dann kann ich das besser einschätzen 🙂

        Bei mir wachsen gerade Wilde Carden so hoch, dass sie aussehen, als würden sie dieses Jahr noch blühen wollen. Aber eigentlich müßten sie aus der Saat der Carden von letztem Jahr gewachsen sein, sie dürften eigentlich erst im nächsten Jahr blühen. Gut, noch weiß ich nicht, ob sie wirklich dieses Jahr blühen, aber vielleicht sind manche Individuen auch schneller, wenn die Bedingungen passen? Das wäre zumindest aus Sicht der Anpassungsfähigkeit sinnvoll.

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      • Dann wird es schon dieser eine sein. Vielleicht stimmt das mit dem 2. Jahr eben nicht für jedes Individuum, und unter bestimmten Umständen blühen sie eben schon im 1. Jahr. Es gibt vieles, was wir einfach nicht wissen…

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      • Das ist wohl wahr! Ich finde, die Blätter sehen schon sehr anders aus. Ich schicks dir mal, aber wahrscheinlich hast du Recht. Und die Natur macht ja gerne mal was sie will 🙂

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  2. In der 100m² Wildblumenwiese, die ich letztes Jahr in meiner Genossenschaftssiedlung veranlaßt habe, blühen nun im zweiten Jahr auch Nachtviolen und hoffentlich später im Jahr dann auch Nachtkerzen, die ich nämlich noch mit hineingeschmuggelt habe, da ich von den Nachtkerzen in meinem Garten reichlich Samen zu verteilen hatte.
    In einer weiteren Siedlung meiner Genossenschaft wird dieses Jahr außerdem eine zweite Wildblumenwiese angelegt. Ich bin angenehm überrascht, daß mein damaliges Schreiben solche Kreise zieht.
    Naturverbundene Grüße von
    Ulrike

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    • Hallo liebe Ulrike!
      Wow, Respekt! Da hast du ja voll was erreicht! Da sieht man mal, manchmal stößt man durchaus auf offene Ohren. Ähnliche Erfahrungen haben wir auch schon gemacht. Total toll!
      hihi! Hineingeschummelt ist gut 😉
      Blumige Grüße zurück! Sabine

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