Aktionsprogramm Insektenschutz = „Aktion Nichtstun“

Erinnert ihr euch an das „Aktionsprogramm Insektenschutz“, das im Herbst angekündigt wurde?
Jede*r Bürger*in konnte sich beteiligen, Ideen und Vorschläge einbringen, und mitdiskutieren. Ich berichtete hier darüber. Und über die anschließende Pressemitteilung des Bundesumweltministeriums berichtete ich ebenfalls. Es wurde ein Gesamtentwurf erarbeitet, der innerhalb der Bundesregierung abgestimmt und im Frühsommer 2019 im Bundeskabinett beschlossen wurde.
100 Millionen Euro sollten zur Förderung des Insektenschutzes bereit gestellt werden. Mir persönlich würde da schon so einiges einfallen, und man hätte seit dem Frühjahr auch schon so einiges in die Wege leiten können.

Hätte. Sollte. Könnte. Würde.

Passiert ist seitdem – wiedermal – herzlich wenig. Um nicht zu sagen: Nichts. Viele Worte, viel Engagement von Seiten der Bürger*innen, das von Svenja Schulze in der Pressemitteilung noch hochgelobt wurde, viel Papier. Aber kein Engagement von Seiten der Bundesregierung.

Der BUND hat nun einen Offenen Brief an unsere Bundeskanzlerin persönlich geschickt, zur Erinnerung daran, dass sich „Union und SPD im Koalitionsvertrag dazu verpflichteten“, mit dem „Aktionsprogramm Insektenschutz“ „wirksame Maßnahmen gegen das Insektensterben zu ergreifen“.

Nachlesen kann man den Offenen Brief hier: www.bund.net/offenerBrief

Wie wäre es mal mit
hätte
sollte
könnte
würde
MACHEN!!
#Actnow!

Wir haben nur diesen einen Planeten. Nur diese eine Insektenwelt. Man kann sie nicht einfach nachkaufen, bei amazon bestellen.
Wenn sie weg ist, ist sie weg.
Und dann sind wir auch weg.

Oder was wollen wir dann essen?
Wer zersetzt abgestorbenes Pflanzenmaterial? Wer macht aus Holz wieder Erde?
Wer beseitigt Tierleichen und Kot und zerlegt sie zurück in die kleinsten Bestandteile, damit die Stoffe wieder für neues Leben zur Verfügung stehen?
Wer hält die Stoffkreisläufe aufrecht? Der Nahrungsketten?
Mensch ist es nicht.

10 Kommentare

  1. Es wird zum Thema einen Filmbeitrag im Fernsehen geben: „RETTET DIE INSEKTEN“ läuft am Sonntag, 08.Sept. 2019, um 20:15 Uhr im SWR. Der Film nimmt das Phänomen Insektensterben unter die Lupe, ergründet was passiert ist und was getan werden muss, um diese bedrohliche Entwicklung zu stoppen.
    Ich werde nochmal rechtzeitig auf meinem Blog https://linsenfutter.wordpress.com/ darauf eingehen.

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  2. Schöne, berührende Fotos! Ja, an das Thema mußte ich die Tage auch denken, wenn auch in anderer Hinsicht. An mancher Stelle versuchen sie ja Tempo zu machen, bei anderen Sachen landet manches nach einem Aufschrei wieder in der Versenkung. Anscheinend muß man sich da monatlich bemerkbar machen, damit es nicht in Vergessenheit gerät. Wie bei den fridays for future quasi. Naja, der Bund ist ja dran. Habe auch schon mitgemacht. Eine Freundin hatte mich vor einiger Zeit darauf aufmerksam gemacht, daß es ein Volksbegehren in Sachen „Bienenrettung“ demnächst auch auf EU-Ebene geben soll. Man kann sich vorab registrieren, aber noch ist es nicht aktiv. https://you.wemove.eu/campaigns/artenschutz-in-ganz-europa-rettet-die-bienen-goes-europe

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    • Ja, man muß immer wieder laut werden, sonst versinkt es schnell und still wieder in der Versenkung. Genauso wie fridays for future oder andere Berwegungen, die gerade sehr aktiv werden.
      Auf EU-Ebene! Wow! Vorab registieren ist natürlich schon wieder eine Hürde. Danke für den Link! Muß ich gleich mal reinschauen… Wobei mich diese Unterschriftensammlungen langsam echt ermüden, und damit bin ich nicht die einzige. Wie oft müssen wir noch irgendwo unterschreiben, damit einfach endlich mal dauerhaft und nachhaltig was passiert, ohne dass wir ständig wieder und wieer nachhaken müssen?
      Echt ermüdend…

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      • Naja, das sind ja zum Teil verschiedene Sachen. Eine Bienenrettungsaktion oder eine Aktion für mehr Umweltschutz auf EU-Ebene ist noch mal was anderes als nur für Bayern. Klar, wenn es die xte Insektenpetition ist, nervt das allmählich. Kürzlich habe ich bei einer Petition mitgemacht, wo es um den Erhalt eines Landschaftsschutzgebietes ging und das hat dann nach dem zweiten Anlauf auch geklappt. Es bewirkt also was mitzumachen, auch wenn es manchmal ermüdend ist. Ich meine, jeden Freitag auf die Straße zu gehen, kann auf Dauer genauso ermüdend sein, wenn sich nach Monaten nichts tut. Aber es tut sich immer mehr. Ich gebe dir aber Recht, daß es oft nur ein kurzer lauter Aufschrei ist, um dann wieder in der Versenkung zu verschwinden. Es ist mühselig und man versteht nicht, warum andere es nicht verstehen!!!!

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      • Ja, das hast du recht! Man muß wohl einfach dranbleiben, hilft nichts! Und momentan tut sich tatsächlich immer mehr – vor allem stehen immer mehr Menschen auf und sagen laut: So geht´s nicht weiter! 🙂

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      • Zur Zeit ist es ein ganz schönes Hin und Her, ein Schritt vor, zwei zurück, dann wieder zwei vor und…..immerhin bewegt sich immer mehr. das sehe ich auch so. Hauptsache es bleibt im Fokus!!!

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    • Übrigens hab ich gerade unetrschrieben. Man kann da also schon unterschreiben! Und angeblch sammeln sie ab Anfang Juni 2019 Unterschriften, das wäre ja schon längst. Na, dafür ist die Beteiligung ja sehr gering. Scheint nicht auf so breiten Füßen zu stehen (also nicht so vieel Organisationens cheinen das zu unterstützen) wie das Volksbegehren „Rettet die Bienen“ in Bayern. Sonst hätten doch viele Organisationen dafür schon mobil gemacht, oder?

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