Sozialkaufhäuser sind großartige Einrichtungen! Ebenso Oxfam-Shops. Gelebtes Recycling und Upcycling. Ich liebe sie! Denn sie ermöglichen es mir, Dinge wegzugeben, die ich eigentlich nicht weggeben mag. Weil „man sie ja noch gebrauchen kann“, auch wenn ich sie seit dem letzten Umzug nicht mehr in der Hand hatte…
Gegenstände, die weder benutzt noch mit Erinnerungen verknüpft sind, sind aber eigentlich „tote“ Gegenstände. Sie verstopfen Regale, Schränke, Ecken, unser Leben … und machen Arbeit. Denn um jedes Ding, das man besitzt, muss man sich kümmern. Mindestens abstauben. Oder zur Seite räumen und wieder verstauen, wenn man was ganz anderes sucht. Und sich kümmern braucht Zeit. Zeit für „Gegenstandsleichen“… will man das?!
Ich nicht. Also: Einpacken und in eins dieser speziellen Kaufhäuser tragen, die ich (im Idealfall) mit leereren Händen verlasse als ich sie betrete. Mit dem Wunsch, dass „jemand diese Dinge noch gebrauchen kann“, sie für diesen Jemand auferstehen und wieder „lebendig“ werden. Eine Spende der Dinge ist eine Sachspende für die Umwelt und für soziale Zwecke, ein Statement gegen die Konsumgesellschaft, gegen den steigenden Ressourcen- und Energieverbrauch, gegen den Klimawandel. Und eine Spende an einen selbst: mehr Zeit. Eine tolle WIN-WIN-Situation!

So der Plan, der bei mir auch schon zig Male wunderbar funktioniert hat. Doch letzte Woche lief es etwas anders als geplant. Da entdeckte ich nämlich einen Schatz. Nein, besser: Eine ganze Schatzkiste!
Rostig, verbeult und mit „a lot of history“ (wie es die Amerikaner ausdrücken) – kurz: Wunderschön stand sie vor mir! Und das für nur 19,- Euro. Diese Eisenkiste rief mich geradezu, sie wollte wieder „lebendig“ werden!
Entdeckt, gedacht, getan. Nun steht sie bei uns und bekommt eine neue Aufgabe: In der neu eingerichteten Werkstatt soll sie Sammeln und Bündeln; und zwar Holzreste, die beim Bauen übrig bleiben; die wir ständig von links nach rechts stellen; die wir aufheben, weil wir wissen, dass wir irgendwann bei einem anderen Projekt froh um genau dieses Stück Holz sein werden.
Ja, das wird ihre neue Aufgabe sein, in der sie wieder glänzen… äh…weiter rosten kann…
Kurzweilig, wahr und großartige Bilder 🙂
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Danke für die Blumen! 🙂
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schoener artikel! ich kann nur zu gut nachvollziehen, was es heißt etwas aus etwas nicht mehr allzu sehr geschaetztem etwas neues und voellig anderes zu machen.
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Danke! Freut mich, dass dir mein Artikel gefällt!
Das klingt so, als hättest du Erfahrung damit… Aha! Jetzt verstehe ich 🙂 Ich hab mich gerade durch deinen Blog geklickt – sehr coole Idee! Großartig, dass aus diesen alten Büchern noch was wird! Bücher wegwerfen tut weh. Obwohl ich zugeben muss, dass ich das auch schon gemacht habe. Weil da Schimmel drin war, und sie furchtbar muffelten. Das waren die Bücher eines alten Mannes, der sie mir kistenweise übergab, als er in betreutes Wohnen zog. Ich habe sie handsortiert, zig Mal hin und hergewendet, aber die schlimmsten mussten einfach in die Papiertonne, auch wenn es sehr schmerzte…
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ja, das kann ich nur zu gut nachvollziehen.
hier in berlin, sicher auch anderswo, sieht man nur zu oft kartons mit unzaehligen buechern darin am straßenrand.
ob regen oder schnee … klar ist dann was aus den buechern wird, leider.
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Bis der Papierschmied vorbeikommt, sie ergreift und errettet… und sie zu schönem Schmuck auferstehen.
😉
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Ha! ganz so heroisch geht das moeglicherweise nicht von statten. aber, ja, es gefaellt mir es so zu sehen.
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