Tagebuch „Kühlschrank aus“ – Schneenächte

Am letzten Tag im November fiel bei uns der erste Schnee. Seitdem wechseln sich Schnee und Regen, Frost und Matsch ständig ab. Die Schneetage sind eindeutig die schöneren Tage.

Still ist es draußen, die Flocken fallen lautlos, unter den Schuhen knirscht der Schnee. Die mit Schnee bedeckte kleine Kiefer, die nächtlichen Lichter aus dem Dorf unten und der Schnee im Licht der Erdkellertreppenlampen wecken weihnachtliche Stimmung. Durch die Lüftungsöffnungen der Erdkellertüre strahlt das Licht nach außen. Schlüssel umdrehen, Erdkellertüre öffnen, und der Blick fällt auf die Kiste mit den gesammelten Äpfeln, das selbstgebraute Bier, die Flaschen mit Essig aus eigenen Äpfeln, die Gläser voll mit eingemachter Marmelade, die Lebensmittel, die sonst im Kühlschrank lagern.
Und plötzlich fühlt man sich fast wie ein kleiner Hobbit.

Weg zum Erdkeller durch Nacht und Schnee. Die drei erleuchteten Kreise sind die Lüftungsöffnungen in der Türe.

Wenn das Wetter arg ungemütlich ist, und wir für´s An- und Ausziehen länger brauchen als für den Gang in den Erdkeller und zurück, fragen wir uns manchmal:
„Warum tun wir das?“
Aber das ist natürlich nur eine rein rhetorische Frage.

Immer mit dabei: Wolf. Schließlich könnte sich Mitgehen ja lohnen… wo doch Knochen und Futter wieder dort unten lagern.

 


Eine rhetorische Frage? Ja, denn:

Braunkohletagebau in Brandenburg. Flächenverbrauch der besonders massiven, nachhaltigen Art – nachhaltig im Sinne von: weg für immer. Meist wird die Fläche nach dem Abbau geflutet. Das ist am einfachsten. Ein See ist ja nett. Aber Schafe finden dort kein Gras, Kartoffeln keinen Acker, und Landbewohner (Landpflanzen, Mensch und Tier) keinen Lebensraum mehr. Fläche weg für immer also.

 

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