Blühpflanzenzählung 2018 – insgesamt: 208!

Natur ist sowas von unglaublich. Ab Mitte Juli verwandelte sich unser Garten von Tag zu Tag mehr und mehr in eine trockene Savanne. Grün wurde braun,und trotzdem schafften es während dieser Zeit noch so viele Pflänzchen, ihre Blüten zu öffnen. Wie machen die das? …

Das stolze Ergebnis meiner Blühpflanzenzählung 2018:
* Trommelwirbel*
Zweihundertacht blühende Arten in unserem Garten!

Toll, oder? 🙂 Auf 1.300 Quadratmetern kann so viel wachsen, wenn man es nur läßt! Und natürlich ist das nicht das Ende der berühmten Fahnenstange, denn schließlich habe ich Gräser (bis auf zwei Arten), Farne, Moose, Flechten und die noch nicht blühenden Baumarten noch gar nicht mitgezählt. HUI! Und jede Art, so sagt man, zieht 10 weitere Arten nach sich. Also, selbst wenn wir nur von 3 Tierarten pro Pflanze ausgehen (eine, die an der Pflanze frisst; eine, die von den Blüten lebt; und eine, die sich von den Früchten ernährt), von denen jedes einen Fressfeind nach sich zieht, der wiederum einen Fressfeind hat… nochmal HUI!

Zweihundertacht blühende Arten – wohl etwa die gleiche Zahl an Stunden flossen in dieses Projekt: Liste führen, bestimmen, recherchieren, Beiträge zusammenstellen, Fotos heraussuchen. Das kommt davon, wenn man sich von einem rüstigen Rentner herausfordern läßt ;-). Aber jetzt ist das Projekt abgeschlossen 🙂 Voila, hiermit präsentiere ich den letzten Teil meiner Blühpflanzenzählung 2018:

 

Juli

178 Sonnenhut Echinacea

Sonnenhut, Echinacea.

179 Kanadisches Berufskraut Conyza canadensis – wieder ein Neophyt vom nordamerikanischen Kontinent. Eine Pflanze kann wohl um die 25.000, in Einzelfällen sogar bis zu 250.000 Samen bilden. EINE Pflanze!

180 Gift-Lattich Lactuca virosa  – kein einladender Name…

Schafgarbe

181 Dost / Oregano Origanum vulgare

182 Rainfarn

183 Wiesenschafgarbe – Jihuu! Auch diese eigentlich total stinknormale Wiesenart versuche ich seit Jahren bei uns anzusiedeln, vielleicht jetzt mit Erfolg… Unglaublich, wie schwierig es ist, Arten, die an einem Ort verschwunden sind, wieder zurückzuholen. Und seien es einfach nur sogenannte Allerweltsarten.

184 eine 2. Weidenröschen-Art – Nein, ich hatte keine Lust, genauer nachzufroschen!

Sieht zwar nicht so aus, aber hier sitzt ein Bläuling auf der Schafgarbe.

185 Gewöhnlicher Odermenning Agrimonia eupatoria – Ein Botaniker, den ich mal kannte, nannte sie „Sockenblume“, weil die Samen immer so schön hartnäckig an den Wandersocken haften bleiben.

Rote Taubnessel

186 Gemeines Ferkelkraut Hypochaeris radicata

187  gelbblühender kleinblütiger Korbblütler – trotz intensiver Bestimmungsversuche: keine Ahnung!

188-190 drei verschiedene Minzensorten im Kräuterbeet, u. a. Marokkanische Minze

191 Taubnessel Lamium purpureum

192 Wilde Karde – wirklich DIE Futterpflanze für Distelfinken!

Wie Wächter am Zaun: Wilde Karde.

193 Mutterkraut oder Falsche Kamille Tanacetum parthenium

Ein Foto aus dem vorletzten Jahr. 2018 blühte das Mutterkraut, auch Falsche Kamille genannt, nicht so üppig.

194 Wilde Möhre – Jihuu!! Wieder so eine Allerweltspflanze, die schwer zurückzuholen ist, wenn sie mal verschwunden ist. Nun hoffe ich, dass ihre Samen im nächsten Jahr aufgehen und sie bleibt.

Silphie

195 Silphie – Sieht hübsch aus, aber diese Nordamerikanerin wird nicht umsonst als Energiepflanze angebaut. Einmal etabliert, bildet sie unzählige Nachkommen. Schade, dass man weder ihre Knollen noch ihre Blätter essen kann. Dann hätte ich den ganzen Nachwuchs, der mein Kräuterbeet penetrant überwucherte, noch sinnvoll nutzen können.

Silphie

 

 

 

 

 

 

August

Kleines Feld Gelber Senf, Gründüngeransaat auf dem Kartoffelacker.

196 Hexenkraut

197 Hohlzahn

198 eine Wolfsmilch – Plötzlich fiel mir auf, dass ich seit Wochen an diesem Pflänzchen vorbeilaufe! Vermutlich hatte mein Unterbewusstsein keine Lust auf weitere Pflanzenbestimmung und verweigerte das Wahrnehmen dieses Pflänzchens gezielt. Erfolgreich, denn schließlich war es zu spät für die genauere Bestimmung :-(.

199 Gelber Senf – Gründüngeransaat auf dem Kartoffelacker

Gelber Senf

200 Gänsefuß Chenopodium album – Die meisten würden wohl sagen: „Was für ein Unkraut!“ Naja, denjenigen müßte ich wohl ausnahmsweise ein bißchen recht geben. Wenn eine Pflanze nach „Unkraut“ aussieht, dann die.

201+202 zwei verschiedene Mirabellensorten – Zwei vermeintliche Zwetschgenbäume entpuppten sich als Mirabellen! Obqohl es schon ältere Bäume sind, trugen sie 2018 zum ersten Mal.

203 Schwarzer Nachtschatten Solanum nigrum auf dem Erdkeller

204 Erbse Pisum sativum aus der Gründüngeransaat

205 Futterwicke Vicia sativa aus der Gründüngeransaat

Und last but not least (…Gibt es eigentlich einen deutschen Ausdruck dafür, der es ebenso treffend ausdrückt?):

206-208 drei Asternsorten: eine lila Herbstaster, eine angeblich heimische Waldaster (den lateinischen Namen finde ich leider nicht mehr) und eine Schneeaster. Mann, ist bei denen was los!

Und mit einer Homage an die letzten Blüher im Jahr, einem „Best of“ der Astern und Silphiefotos aus goldenen Oktobertagen, verabschiede ich das Blühjahr 2018 und bedanke mich bei allen tapferen Blühpflanzenlistenleserinnen und – lesern! 🙂

Mitte Oktober, ein strahlender Herbsttag, so grün war´s wochenlang im Sommer nicht mehr.

21 Kommentare

  1. Wirklich eine tolle und sehr praktische Liste, wie schon gesagt. Und irgendwie witzig, wie die Standpunkte variieren können: Die Wilde Möhre hat sich bei uns in einem ungemähten Teil des Gartens angesiedelt – das Zeugs bildet einen schwer zu bändigenden Wald und kann ein ziemliches Unkraut sein. Und Schwalbenschwanz habe ich dieses Jahr trotzdem nur einen gesehen. Aus Gründen der Faulheit lassen wir die Wilde Möhre halt stehen.

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      • Mal schauen, ob wir wieder welche haben werden. Soweit ich weiß, sind die zweijährig. Ich glaube, der Boden muss einfach nur schlecht sein. Das ist ein steiniger, angeschütteter Teil.

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      • hihi! Ich mußte gerade sehr über dein Kommentar lachen 😉 Was tun manche Gartenbesitzer nicht rum, um den Boden zu verbessern und auszutauschen und und und, und du sagst einfach „“Der Boden muß einfach schlecht sein“ hihi! sehr schön!

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      • Diese Stelle mit „schlechtem Boden“ ist aber wirklich ein Abfallprodukt. Ich habe damals das gemauerte Schwimmbad vom Schwiegervater abgerissen und einen Teich angelegt. Alles CO2-neutral mit der Hand gegraben. Mein Meniskus würde diese Methode aber nicht empfehlen.
        Dadurch ist der Garten ein Stück größer geworden. und die Steine, die ich nicht brauchen konnte, habe ich als Drainage auf die Wiese nebenan verteilt. Und dort wächst jetzt ein Urwald mit Wilder Möhre.

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      • 🙂 großartig! Das ist Boden, mit dem nicht jede Pflanze etwas anfangen kann. Ich bin ja gespannt, ob das bei dem Wilde Möhre-Urwald bleibt! Vermutlich ändert sich der Bewuchs dort über die Zeit. Da hast du ein spannendes Beobachtungsfeld geschaffen! Viel Freude damit :-)!

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      • Also ich kann schon anfangen :auf der Treppe blüht seit Monaten ein Hornveilchen, Stiefmütterchen, vorm Küchenfenster auf Rudubeckia, auf den diversen Wiesen jede Menge Gänseblümchen und Taubennessel. Und dann noch sowas grunblühendes, wo ich nicht weiß wie es heißt. Im Prinzip alles, was ich am 30.12.gezeigt habe. Ach ja, die Rose hab ich vergessen.

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      • Oh, echt jetzt? Ist ja crass! Bei uns blüht gar nichts! Dafür liegt seit 2 Tagen Schnee. Wunderschöne Winterlandschaft. Dein letzter Beitrag… muß ich gleich mal rüberkucken…

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  2. Ich finde es auch immer spannend, was sich im Garten entdecken lässt! Ich muss meine Liste und mein Herbar auch mal wieder auf den neuesten Stand bringen. Im Sommer blieb einfach keine Zeit dazu. Schön, dass Du es durchziehen konntest.

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    • Du hast ein Herbar? Wow, toll! Das wollte ich mir eien zeitlang auch anlegen, ein persönliches Herbar, aber irgendwann hab ich das aus Zeitgründen aufgegeben. Mir geht´s nämlich eigentlich wie dir: Im Sommer ist so wenig Zeit! Oder anders: Im Sommer will man so viele Dinge tun, dass die Zeit nicht reicht 😉

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  3. Herzlichen Glückwunsch zum Reichtum und zur Artenvielfalt! Bei dir wächst bestimmt mehr, als in vielen Nachbarsgärten zusammen! Den Ackersenf finde ich immer sehr hübsch und die Silphie finde ich total schön, seufz. Auch wenn sie zugewandert ist 🙂 Toll und die Fotos sind auch wieder sehr schön geworden. Na, dann auf ein neues Jahr oder wie 😉 ?!

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    • hihi, danke!! Ja, könnte gut sein 😉
      Ja, die Silphie find ich auch schön, auch wenn ich im Frühjahr sie auch ein bißchen verfluchte, mit ihren unzähligen Neukeimlingen.
      Hui, auf ein neues Pflanzenzählen? Mal sehen 😉 Das ist echt viel Arbeit. Wobei ich ja eine Grundliste schon mal hätte, ich müßte also wohl v. a. abhaken, und nur neues dazuschreiben… mmmh… 😉

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  4. Wahnsinn! Nicht nur eine beeindruckende Vielfalt sondern auch sehr schöne Aufnahmen. Da würde ich wirklich gern mal einen Gartenrundgang machen. Es gibt soviel zu entdecken bei dir! Es motiviert mich sehr wenn ich sehen kann wie schön es wird wenn man mit und für die Natur arbeitet. 👍🏻

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    • Danke 🙂 für deine schönen Worte!
      Freut mich, wenn dich meine Beiträge motivieren! Du wirst sehen, bei dir im Garten wird auch jedes Jahr mehr los sein. Das Geheimnis ist v. a. „einfach mal lassen“ :-). Bei dir wäre es tatsächlich super spannend zu verfolgen, was sich im Laufe der Zeit bei dir im Garten ansiedelt. Manches wird nicht bleiben oder verschwindet dann wieder, um irgendwann vielleicht wieder neu aufzutauchen. Aber diese Veränderungnen machen es ja gerade spannend 😉

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      • Absolut! Ich ändere auch ständig meine Pläne. Und ich muss mich öfter daran erinnern zu sehen was schon alles entstanden ist und nicht so sehr zu sehen was noch kommen soll. Dann bin ich schon viel zufriedener. Einen möglichen Blick in die Zukunft hole ich mir dann zB einfach bei deinen Bildern 😉

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