Vor ein paar Tagen schrieb mir eine Freundin: „Ich sitze im schönsten Sonnenschein am noch Frühstückstisch, mein Kaffee dampft neben mir…. irgendwie schon ein bisschen frühlingshaft und es juckt mich ein wenig in den Gartenfingern, dich auch?“
Und wie! Sogar die Schneeglöckchen sagen schon Hallo, so früh wie noch nie bei uns in der Gegend! Meine erste Bestellung Wildstauden ist schon aufgegeben – aber leider muss ich bis April warten, bis alles geliefert wird. Hmpf.
Na, da bleibt Zeit, endlich eine Pflanze vorzustellen, die vor drei Jahren meine persönliche Neuentdeckung war! Jaja, jetzt brauch ich sie natürlich nicht mehr als meine Neuentdeckung anpreisen… aber einen Beitrag ist die Pflanze trotzdem wert!
Darf ich vorstellen?
Die Frühlingsplatterbse – Lathyrus vernus
Warum auch immer, dieses hübsche heimische Frühlingspflänzchen hatte ich so gar nicht auf dem Schirm. Anscheinend bin ich nicht die einzige, der es so ging, denn in der Artbeschreibung der Baumschule Horstmann heißt es: „Man sollte verwundert sein, von dieser Schönheit noch nichts gehört zu haben.“ In der Tat!
Erst, als ich gezielt begann, nach Schattenpflanzen für die Schattenserie zu suchen, rückte sie in meinen Fokus. Und seitdem entdecke ich sie plötzlich regelmäßig auf meinen Waldspaziergängen. Ich frage mich echt: Bin ich mit geschlossenen Augen unterwegs gewesen? Wie konnte ich dieses im Frühling so auffallende pink-grüne Büschel nur übersehen? Echt erstaunlich, sowas, oder? Da sieht man mal wie unsere Wahrnehmung funktioniert! Nicht kennen → nicht sehen → nicht realisieren, dass es da ist. Verschwindet diese Art, merkt man das dann natürlich auch nicht…
Aber genug mit Wahrnehmungsphilosophie! Zurück zur Frühlingsplatterbse.
Wie der Name schon sagt, blüht sie im Frühling, platterbsentypisch im knalligen Pink. Ihre Blüten zeigen die Verwandtschaft: Schmetterlingsblütler. Hier ist der Name jedoch nicht Programm. Nicht Schmetterlinge, sondern wohl ausschließlich Hautflügler (Hummeln Honigbienen und einige Wildbienenarten) holen sich den Nektar, an den nicht leicht ranzukommen ist. Man muss sich schon gut in diese Blüten reinquetschen können.
Als Waldpflanze ist ein halbschattiger oder halbsonniger Standort für sie genau richtig. Mit humusreichem, durchlässigen Boden, wie es so schön im Gartenjargon heißt. Das bedeutet nichts anderes als: Wer das Laub weder wegpustet noch einsaugt, sondern einfach auf seinen Halbschattenbeeten und unter den Sträuchern liegen lässt, schafft genau ihr natürliches Habitat!
Na, juckt´s in den Gärtnerfingern? 😉 Vielleicht landet die Frühlingsplatterbse ja jetzt auch auf deiner Frühlingspflanzliste für 2020! Wert ist sie es allemal!
Ich mag die Farben sehr. Ich habe seit vielen Jahren eine auf dem Balkon, aus dem Garten meiner Mutter. Leider hat sie nur ein einziges Mal geblüht und seitdem nicht mehr. Jetzt setze ich sie mal dem Frost aus (soweit vorhanden), vielleicht braucht sie nen Kältereiz? Ich verstehe es nicht. Allerdings verstehe ich auch nicht, warum meine Balkonweide nach mehreren Jahren Pause erstmals wieder Kätzchen ausbildet? Rätsel über Rätsel. Als Schattenpflanze mag sie also keine volle Sonne? Eigentlich habe ich sie auch immer im Halbschatten bis Schatten stehen gehabt. Wild habe ich sie noch nie wachsen gesehen. Kommt die bei euch wild vor? Dann wünsche ich viel Freude mit der schönen Platterbse 🙂
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Die Farben sind der Knaller, oder? Du hast eine auf deinem Balkon? Was wächst nicht bei dir? Ja, sehr seltsam, Steckt man nicht drin. Es gibt so vieles, was wir nicht wissen und erklären können. Es heißt, sie kann sonnig bis halbsonnig stehen. Da sie aber eine Waldpflanze ist, heißt sonnig auf keinen Fall Sonne wie Lavendel oder Salbei. Das wäre zu trocken. Sonnige Stellen im Wald, das trifft es ganz gut, und damit sind wir wieder bei Halbsonne – vielleicht ist auch das Waldklima entscheidend. haha! Dreh wend.
Ja, mittlerweile entdecke ich sie immer wieder im Wald. Nie häufig, aber doch. Sie ist aber wohl nicht in ganz Deuschtland heimisch. Alles ein bißchen kompliziert, bei diesem Pflänzchen ;-).
Danke! Ich drück die Daumen, dass die Frostkur hilft und deine dieses Jahr wieder blüht! (Notfalls kannst du sie ja mal kurz in den Gefrierschrank stellen. HAHA!) 🙂
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Ich liebe diese Farben 🙂 Und ich werde neidisch, daß sie bei euch wild wachsen! Das muß wunderschön aussehen. Meine wächst zwar, treibt gut aus, aber eben ohne Blüten. Naja, manchmal drohe ich gedanklich mit Entfernung und dann blühen sie plötzlich doch 😉 Mag sie es eher naß?
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Nein, nass würde ichnicht sagen. Waldklima/Waldboden paßt besser. Vielleicht fehlt ihr das auf deinem Balkon – oder die Erde ist nicht waldbodenlockerfeuchtlaubig genug? Probier´s doch mal mit Umtopfen in Walderde. Und ein bißchen drohen 😉 hihi!
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Ich kanns probieren. Ich hab sie mal von meiner Mutter bekommen, da hatte sie noch gute Gartenerde, dann habe ich sie später umgetopft. Ich gucke, ob ich an etwas Walderde komme 🙂 Aufgeben tu ich selten bei Pflanzen…
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Viel Erfolg!! 🙂
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Danke!
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