Gemüsebeetsaison, die erste – zu Ende.

Mitte Juli: So richtig viel passiert nicht mehr, es ist einfach zu heiß und vor allem zu trocken. Mittlerweile gieße ich morgens und abends. Und trotzdem trocknet das Beet über Nacht und bis Mittags derart aus, dass der Erdboden rissig wird und alles lasch die Blätter hängen lässt.

Seit vier Monaten ist es bei uns trocken. Nur drei Mal fiel in dieser Zeit nennenswerter Regen, die wenigen Minuten Nieselregen zwischen durch, die gerade mal die Blattoberflächen benetzten, nicht mitgerechnet. Und jetzt die Hitze – das fordert seinen Tribut. Es wächst einfach nichts mehr, und selbst das Gießen bringt irgendwie auch nichts mehr. Daher beschließe ich, die Gemüsebeetsaison für dieses Jahr zu beenden. Was noch wächst, darf wachsen, aber weiter Samen in die Erde zu stecken und zu hoffen, dass die Pflänzchen was werden, ist einfach Quatsch. So viel zur Vernunft.

Während ich vor meinem Gemüsebeet stehe, und die Saison für beendet erkläre, steigt Wehmut in mir auf. Ich sehe die leere Reihe, wo der Rettich so toll wuchs; die Strunke der Pflücksalatpflänzchen, die ich am Wochenende komplett aberntete, bevor sie ganz der Hitze zum Opfer fielen; und dann das Loch, das der letzte Kohlrabi hinterließ. Fast habe ich Tränchen in den Augen. Was haben mich diese zweieinhalb Quadratmeter dieses Jahr beschäftigt!

Anfang März – lang ist´s her. Das Gemüsebeet lag noch in Winterruhe, die Gemüsesamentüten rappelten in ihrer Aufbewahrungskiste und ich wartete auf die Forsythienblüte.

Alles fing mit diesen Balken an. Und dann bekam ich zu Weihnachten eine Menge Gemüsesamentüten und ein Buch geschenkt: „Selbst versorgt – Das Startprogramm für Einsteiger“ von Silke Kluth. Wintermonatelang blätterte ich durch das Buch und malte mir aus, wie all diese schönen Gemüsesorten in meinem kleinen Beet so wunderbar wachsen würden! Ich fuhr extra auf das Saatgutfestival in unserer Nähe und suchte nach weiteren alten Gemüsesorten, Gründüngerpflanzen und Tagetessamen. Eigentlich mag ich Tagetes nicht besonders, aber sie sollen Gemüse vor Erdflöhen und Drahtwürmern schützen. Stundenlang blätterte ich mich durch verschiedene Fachbücher und träumte von meinem Gemüsebeet. Als es draußen einfach nicht Frühling werden wollte, zeichnete ich sogar anhand der Tipps in Silke Kluths Buch einen Pflanzplan. Um wenigstens mal was in der Hand zu haben.

Pläne sind dafür da, dass man sie über den Haufen wirft. Aber so ungefähr hab ich mich daran gehalten!

In dem Buch ist außerdem zu lesen, dass die Forsythienblüte den Startschuß für´s Ansäen und Anpflanzen gibt, weil sie anzeigt, dass sich der Boden über eine bestimmte Temperatur erwärmt hat. Obwohl ich kein großer Fan dieses Strauchs bin*, wartete ich ungeduldig auf das – in der Tat wunderschön – leuchtende Gelb. Als Ende März überall um unser Dorf herum die Forsythien zu blühen begannen, richtete ich das Beet her. Wiedermal zeigte sich, dass bei uns die Vegetation immer länger braucht als überall rundherum, aber eins war sicher: Lang kann´s nicht mehr dauern!

Ende März bereitete ich das Gemüsebeet vor. Rechts sieht man, was über den Winter alles gewachsen ist. (Von wegen, im Winter wächst nichts.) Links hab ich schon alles rausgezupft. Als ich die braune, blanke Erde so sah, juckte es mich ordentlich in den Fingern! Aber nächste Woche sollte es nochmal Frost geben, ich mußte mich also noch gedulden.

Anfang April war es dann endlich soweit. Die Sonne schien, bestes Frühlingswetter und ich konnte mich endlich ans Werk machen!

Jihuu! ENDLICH! Die Forsythie blüht, ich kann loslegen!

Dann begann die nächste Geduldprobe. Warten, bis die Keimlinge auftauchen… Jeden Tag strich ich ums Beet und überwachte genau, was da alles so aufkeimte und zu wachsen begann. Erst, wenn ich sicher war, was es ist bzw. was es definitiv nicht ist, zupfte ich raus, was nicht wachsen sollte. Wenn man mich während dieser Zeit suchte, brauchte man nur zum Gemüsebeet gehen. Dort fand man mich mit größter Wahrscheinlichkeit.

Ohje, ist das Foto unscharf! Gemüsebeet von oben, Mitte Mai, fünf Wochen nach der Ansaat. So sieht es noch recht dünn aus. Aber ich freute mich riesig über alles, was da wuchs!
…besonders über die jungen Karottentriebe und die mini-Rettiche. Wahnsinn, wie lange es dauert, bis man endlich was ernten kann. Oder fühlte es sich nur so lange an, weil ich mehrmals täglich nach den Keimlingen schaute und sie natürlich in den Stunden dazwischen nicht großartig gewachsen waren ;-)? Jedenfalls dachte ich in diesen Tagen oft, wie gut es ist, dass ich nicht davon überleben muß, wie die Menschen früher… die waren echt Überlebenskünstler. Von wegen primitiv…
Anfang Juni hielt ich es nicht mehr länger aus und zog den ersten Rettich raus. Wow, was war der scharf! Tränen in den Augen, echt!

Natürlich tauchte doch die ein und andere Schnecke im Beet auf. Grummelgrummel! Aber es waren bei weitem nicht die Mengen, die sonst überall in unserem Garten herumkriechen. Im Beet wäre dann nämlich überhaupt nichts gewachsen. Schon den ganzen April und Mai über war es trocken. Das half, die Schneckenbrigarden in Schach zu halten. Das bedeutete aber auch schon früh im Jahr: Gießen.

Die nächste Geduldsprobe: warten bis zur ersten Ernte. Meine Güte, dauert das lang, bis man endlich die ersten Radieschen, Rettiche und Möhren aus der Erde ziehen kann! Obwohl ich ja genau weiß, dass es einfach seine Zeit zum Wachsen braucht. Aber trotzdem kamen mir die Tage bis dahin ewig vor. Umso größer war dann die Freude darüber!

So schön sah der Kohlrabi Anfang Juni aus! Aber geerntet haben wir nur zwei kleine, obwohl ich so viele Samen in die Erde steckte. Das ist sehr verbesserungswürdig.

Und manches wuchs einfach gar nicht. Oder nur sehr unzufriedenstellend. Wie das Basilikum und der Kohlrabi. Und der Blumenkohl bildet bis heute nur Blätter, aber keinen essbaren Blumenkopf. Dafür wuchs anderes umso besser. Wir ernteten sehr oft Pflücksalat, was ich großartig finde. Ein großes Ziel, uns den Sommer über mit Salat zu versorgen, hab ich tatsächlich erreicht. Auch Rettich und Möhren lassen nichts zu wünschen übrig und stehen schon auf der Pflanzliste für nächstes Jahr.

 

Natürlich wird im nächsten Jahr alles besser. So ist ja immer die Hoffnung ;-). Auf jeden Fall wird manches anders. Zum Beispiel werde ich die Abstände zwischen den Reihen vergrößern. Die 15 cm, die im Buch „Selbst versorgt“  angegeben werden, waren teilweise zu schmal. Und manches werde ich erst deutlich später ansäen, wie das Basilikum. Außerdem will ich noch im Herbst die Lücken zwischen den Balken mit Holzwolle zustopfen, um den Schnecken den Zugang noch schwerer zu machen. Und ich muss konsequenter absammeln, und zwar nachts. Ich hab mich zu sehr auf die Balkenbarriere verlassen, und dafür immer wieder Einbußen bei der Nachsaat hinnehmen müssen.

Dass die Zwiebeln so gut wachsen, freut mich sehr! Das Foto ist von Anfang Juli, mittleweile sind sie deutlich größer und dicker. Ich hoffe, sie halten weiterhin diese Hitze und Trockenheit (trotz gießen ist es einfach trocken!) aus. Jetzt soll es ja endlich wieder kühler werden, Regen leider nicht in Sicht.

Und noch etwas will ich nächstes Jahr anders machen. Seit einer Dokumentation, die ich vor einigen Tagen auf arte gesehen habe, lässt mich ein Begriff nicht mehr los: Permakultur.

Mitte Juni: Mein Gemüesebeet machte mir sehr viel Freude! Die Karotten, Zwiebeln und Rettiche wuchsen prächtig und wir ernteten alle zwei bis drei Tage Pflücksalat. Großartig, genauso hab ich mir das vorgestellt! Der Plan, die Schnecken mit dem Holzbau vom Gemüse fernzuhalten, ging größtenteils auf. Dass es seit Anfang April so gut wie nicht geregnet hatte, half natürlich auch. Es ist einfach kein Schneckenwetter. Das erste Mal habe ich eine reale Chance gegen die Schnecken! 🙂

Am liebsten würde ich sofort anfangen, mich damit auseinanderzusetzen und vor allem es auch gleich in meinem Beet anwenden und umsetzen. Aber erstens wachsen noch Karotten und Zwiebeln im Beet. Zweitens hab ich noch eine Menge hübsch blühender Gründüngerpflanzensamen, die ich unbedingt einsäen möchte. Drittens beginnt die Vorbereitung des Gemüsebeets für die nächste Saison erst im Herbst, und nicht bei um die 35 Grad Anfang August. Und viertens hab ich vorher ohnehin keine Zeit, mich mit der Thematik richtig auseinanderzusetzen.
Wiedermal ist also Geduld gefragt…

Eins steht aber fest: Das Gemüseanbaufieber hat mich gepackt! 🙂

 

 


* Die Forsythie ist ökologisch nicht besonders wertvoll. Ihre Blüten bieten der Insektenwelt weder Pollen noch Nektar an. Eine echte Alternative, weil ebenso früh- und gelbblühend, ist die heimische Kornellkirsche (Cornus mas).

24 Kommentare

  1. Ein schöner Bericht und Rückblick, auch wenn er für Dich das „Saisonende“ bedeutet. Warte mal ab, wenn es in den nächsten Tagen vielleicht etwas kühler wird, packt Dich das Gartenfieber vielleicht doch wieder ;-).
    Auch ich habe nichts mehr im Garten direkt gesät – nur auf dem minimal kühleren und schattigen Balkon Grünkohl, Rosenkohl u.ä. gesät, die nun ungeduldig auf das Aussetzen ins Beet warten… Bohnen, Erbsen usw. habe ich auch nicht mehr nachgesät – zu trocken, zu heiß, das Gießen kann den Regen einfach nicht ersetzen…
    Aber es gab und gibt auch erfreuliche Ernten und so hält es sich – wie eigentlich immer – letztendlich doch die Waage. Aber wie Du auch so schön sagst: Zum Glück müssen wir uns nicht allein aus unserem Garten ernähren, die Bauern und Gärtner „damals“ waren schon echte Überlebenskünstler, die auch mit schlechten Ernten auskommen mussten.
    Freuen wir uns also über das, was gut gelingt und was wir ernten dürfen und : Neues Jahr,neues Glück ! ;-).
    Liebe Grüße, Birthe 🙂

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    • Hallo liebe Birthe,
      Dank dir für dein Kommentar! Genauso sehe ich das auch! Manches gelingt und manches nicht. Und nächstes Jahr sieht wieder ganz anders aus. Konzentration auf das Erfreuliche und vielleicht ein Lernen aus dem, was nicht so gut geklappt hat.
      Ja, das Gießen ersetzt den Regen irgendwann tatsächlich nicht mehr.
      Dir noch viel Gemüsegärtnergeschick und -glück und gute Ernten! Du hast ja echt noch einiges vor! Aber du gemüsegärtnerst auch schon länger als ich, nehme ich an. Ich hab mir für mein erstes richtiges Gemüsejahr mal noch nicht so viel vorgenommen, und das war auch ganz gut so, v. a. im Hinblick auf´s Wetter.
      Gemüse-Grüße!
      Sabine

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      • Für Dein erstes Gemüsejahr war das doch eigentlich eine gute Ernte ! Es wird nie „Alles“ klappen im Garten, genau das macht das Gärtnern ja so interessant und spannend. Was dieses Jahr funktioniert, geht nächstes Jahr vielleicht gar nicht – und umgekehrt. Wie gesagt: immer wieder spannend, und genau das macht den Reiz aus ! Neues Jahr – neues Glück – so zumindest sehe ich es ;-). Liebe Grüße und viel Spaß weiterhin im Garten , Birthe 🙂

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      • Ja, find ich auch! Für das erste Jahr und „einfach mal drauf los“ war das eine gute Ernte! Stimmt, es klappt nie alles, und genau das macht es tatsächlich spannend! Wär ja langweilig, wenn´s immer gleich wäre ;-). In den Blumenbeeten freut mich genau dieses stetig Neue und jedes Jahr anders auch immer sehr. Im Gemüsebeet muß ich mir diese Entspanntheit auch noch aneignen ;-).

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  2. Liebe Sabine, ein schöner Bericht über deine ersten Gemüsebeeterfahrungen! Da hast du mit viele Liebe und Aufwand viel Energie investiert, aber auch wenn nicht alles geklappt hat, hattest du ein paar schöne Erfolge! Und mit solchen Extremen konntest du schließlich nicht rechnen. Permakultur finde ich auch höchst spannend. Es wäre interessant zu wissen, wie Permakulturgärtner mit diesem Wetter zurecht kommen. Heute sprach ich mit einer Freundin drüber, was wir nächstes Jahr alles an trockenheitsresistenten Blumen pflanzen könnten und kamen zu dem Schluß, daß auch das wieder einseitig ist, denn wenn wir Pech haben, kommt nächstes Jahr wieder 3 Monate Regen. Also muß man jetzt wohl zweigleisig fahren und für beide Extreme vorsorgen… die Landwirte beneide ich auch heute nicht. Natürlich gibts einige Dinge, die schief laufen und die man hätte besser machen können, aber selbst gut aufgestellte Bauern dürfte diese Dürre zu schaffen machen! Ich möchte da nicht tauschen….mit hoffnungsvollen Grüßen für bessere Gartenzeiten! LG, Almuth
    PS interessant fand ich das mit dem Blühzeitpunkt der Forsythie und dem Saatzeitpunkt!

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    • Guten Morgen Almuth,
      Danke :-)! Ja, mit dem Beet hab ich wirklich sehr viel Zeit verbracht 🙂 Im nächsten Jahr bin ich vermutlich schon deutlich relaxter – obwohl, wer weiß ;-)! Da stimme ich dir voll zu: Nächstes Jahr kann das wieder ein ganz „normaler“ oder küher oder regnerischer Sommer sein, man weiß es nicht. Aber die Tendenz in die Richtung wie dieses Jahr werden wir immer öfter haben – aber immer öfter heißt eben nicht jedes Jahr. Ja, mehrgleisig zu fahren ist sicher eine gute Strategie. Nein, mit Landwirten möchte ich auch nicht tauschen! Das hab ich mir aber schon öfters gedacht. Leider erhalten diejenigen, die umdenken, zu wenig Unterstützung während nach wie vor auf altbewährtes gesetzt wird – aber altbewährt heißt eben nicht, dass es sich für die Zukunft bewährt. Mich würde es auch interessieren, wie Permakulturgärtner und -landwirte (die gibt es mittlerweile in Deutschland!) zurecht kommen! Das wäre sehr spannend zu wissen. Mmh, eigentlich müßte man sich nur einen suchen und nachfragen ;-). Der ein oder andere hat bestimmt eine Internetseite…
      Da sind wir jetzt wieder bei der Zeit… :-O
      Liebe Grüße in den Norden!
      Sabine

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  3. Liebe Sabine,
    wie toll, dein Bericht über deine erste Gemüsesaison. Und so, wie du deine Ergebnusse reflektierst, wird es sicher von Jahr zu Jahr erfolgreicher.
    Hast du in deinem Gemüsebeet die günstigen/hemmenden Nachbarschaftseinflüsse verschiedener Arten berücksichtigt. In dem ersten Biogartenbuch von Marieluise Kreuter steht darüber einiges.
    Meine eigenen Versuche mit Gemüseanbau sind vor Jahren kläglich gescheitert – wegen Zeitmangel und daraus folgender Verunkrautung und daraus folgender … Gemüse ist so irre pflegeintensiv, das ist nichts für mich, obwohl ich mich an das Glück, eigene Möhren oder Salatblättchen zu ernten, aus meiner Kindheit noch gut erinnere.
    An deiner Freude habe ich jedenfalls lesend begeistert teilgenommen.
    Vielleicht muss man in Zukunft das Gemüse in Hitzeperioden mit einem mobilen Gewächshaus überdachen, damit die Feuchtigkeit nicht so schnell verfliegt.

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    • Hallo Ule!
      Danke :-)! hihi, das hoffe ich! Nächstes Jahr gibt´s dann vermutlich wieder ganz andere Schwierigkeiten 😉 aber wäre ja langweilig, wenn´s anders wär!
      Ja, das Buch ist klasse! Und ja, die Einflüsse hab ich versucht zu berücksichtigen! Super spannend, oder? Deswegen hab ich u.a. ja auch diese Tagetes (die sind übrigens im Gegensatz zu Akeleien wirklich Omablumen, find ich ;-)!) gesät. Und es stimmte tatsächlich: Irgendwann gab es keine neuen Löcher mehr in den Rettich- und Kohlrabiblättern! Nächstes Jahr will ich Tagetes auch auf den Kartoffelacker säen. Den schwarzen Löchern in den Kartoffeln nach zu urteilen gibt es dort wohl Drahtwürmer. Und die vertragen Tageteswurzeln wohl auch nicht.
      Ohje, kläglich gescheitert ist ziemlich frustrierend. Ehrlich gesagt hab ich nicht erwartet, dass ein Gemüsebeet so zeitintensiv ist. Mir war schon klar, dass man sich darum kümmern muß, aber irgendwie dachte ich auch: Na, das wächst dann so vor sich hin. Pffft!
      Ganz ehrlich: 🙂 über ein Beschattungsdach hab ich die letzten Wochen tatsächlich mehrmals nachgedacht. Das sollte ich vielleicht tatsächlich auch auf die Verbesserungsliste setzen…
      Herzliche Grüße! 🙂
      Sabine

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    • hihi! Ja, Geduld! Des Gärtners wichtigste Fähigkeit!
      Mulchen find ich auch gut, nur: leider die Schnecken auch. Zum Beispiel hab ich um die Tomaten herum gemulcht. Und gleich in der ersten Nacht hab ich mehrere Pflänzchen eingebüsst. Tomaten!! Da gehen die doch sonst nie ran! Aber bei der Trockenheit waren sie vermutlich so erfreut über den nassen Mulch, dass sie alles fraßen, egal was da gerade wuchs. *grummel* meine mühselig aus den Samen hochgezogenen Tomatenpflänzchen. Ich war stinksauer… 😉

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      • Naja, das brauchst Du etwas Erfahrung: Lege das Mulchmaterial am Morgen aus , damit die Sonne es trocknen und dörren kann. Hilfreich ist auch vorher biologisches Schneckenkorn zu streuen und konsequent absammeln. Falls Dein Garten erst kurz bewirtschaftet wird, kann ich Dich trösten. Der Schneckenbefall geht erfahrungsgemäß zurück. Der Garten schwingt sich erst ein. Viel Glück!

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      • Danke für deine mutmachenden Worte!
        Aber wenn du gießt, dann wird das Mulchmaterial doch wieder nass? Und spätestens dann ziehen doch die Schnecken ein, oder nicht?
        Ja, konsequent absammeln mach ich! Manchmal sammel ich an die 50 Schnecken ein, ohne mich von dem Platz, an dem ich hocke, wegzubewegen. Stell dir das mal vor. Und dann hab ich noch 1000 weitere Quadratmeter Garten, die ich nicht abgesammelt hab… Ob die bei uns jemals weniger werden… Wir haben ja auch Wildnisecken. Von dort aus ziehen die immer wieder los und verteilen sich über den Garten. Na, mal sehen! 🙂

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      • Das hätte ich nicht gedacht. Solche Mengen. Da wäre auch einmal hilfreich, die Ursachen für diese Invasion genauer anzusehen. Die da sein können: Der Kompost ist zu nahe an den Beeten, Abends gießen. Hast Du schon an die Möflichkeit eines Schneckenzaunes gedacht? Kupferbänder an den Holzbrettern sollen auch helfen, denn die mögen Schnecken garnicht. Mir half ein Schneckenzaun. Da Dein Garten so groß ist, wäre da auch die Möglichkeit, Laufenten zu halten. Fände ich eine gute Idee.
        Bezüglich Gießen und Mulchen, du hast recht, bei einer solchen Invasion an Schnecken wäre mulchen keine gute Idee. Du musst zuerst das Grundübel beseitigen, dass die Schnecken so gut gedeihen lässt. Nur Mut Du findest es!

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      • Ja, ist crass, oder? Sicher spielen mehrere Faktoren eine Rolle: Die Wildnisecken und die Grasflächen – wir mähen ja nicht alles regelmäßig – aber beides finden wir zu wichtig, als dass wir sie komplett entfernen würden. Dann hätten zwar die Schnecken kein Versteck mehr, viele andere Arten aber auch nicht mehr. Des Nachbars Wiese spielt auch eine Rolle, von dort kommen sie Armeenweise. Trotz Igel und Blindschleichen im Garten fehlen mit Sicherheit Fressfeinde, die größere Mengen vertilgen, wie die Larven verschiedener Käferarten. Da haben wir´s wieder, wie wichtig Artenvielfalt ist. Wir hoffen, dass sie sich bei uns verstärkt ansiedeln.
        An die Laufenten haben wir auch schon mehrmals gedacht, aber bisher gab es immer einen triftigen Grund dagegen. Angeblich kann man sich die auch mal ausleihen?
        Abends gießen finden Schnecken natürlich auch super; verschieb ich, wenn´s zeitlich geht, tatsächlich auf morgens.
        Kompost steht mittlerweile weit weg, unten am Hang.
        Gut, dass du mich nochmal an die Kupferbänder und den Schneckenzaun erinnerst! Das ist tatsächlich eine gute Idee für nächstes Jahr, um das Gemüsebeet herum.
        Konsequent absammeln und beim nächsten Spaziergang mitnehmen und weit, weit wegtragen, das ist momentan die beste Methode. Wenn ich das einige Zeit am Stück durchhalte, werden es tatsächlich (zumindest in dem Bereich, den ich absammle, weniger :-O
        🙂 Danke für´s Mumachen! Ich bleib auf jeden Fall dran!

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      • Achtung! Die Sache mit dem weit wegtragen wird in der BioZeitschrift „Kraut und Rüben“ kontrovers diskutiert. Zum einen soll man nicht töten, Marie Luise Kreuter blädierte dafür mit den Schnecken Frieden zu schließen und den Garten zu einem Hort des Friedens zu erklären, zum Anderen soll man die Schnecken nicht „irgendwo“ auslassen, weil so dort genauso viel Schaden anrichten wie im eigenen Garten… . Im Wald zum Beispiel stören sie das natürliche Habitat. Bleibt noch die viel strapazierte Geduld und das Gärtnern mit Umsicht und das Vermeiden von Fehlern, siehe oben. Da ist wa sdran, finde ich und es ist eine überlegung wert. Du siehst, das Thema ist vielschichtig! Ich wünsche gute Gedanken und einen friedlichen Weg! Alles Gute.

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      • Danke für deine Ermunterung und deine Gedanken dazu! *lach* ja, daran hab ich in der Tat auch schon gedacht! Alles was wir tun, hat einen Einfluss! So gesehen dürfte ich den Boden nicht umgraben, weil ich dabei die Bodenfauna durcheinander bringe. Auto fahren verändert die Falterpopulationen. Und mit jedem Holzscheit, dass ich im Winter in den Ofen lege, stirbt vielleicht auch ein Tierchen, das da drin überwintern wollte.
        Leben und Leben lassen, und seinen Frieden schließen, da gebe ich dir völlig recht! Es ist aber immer auch ein Abwägen und das Finden nach einem guten Kompromiss, wenn man so will.
        Bisher beeinflussen dis Schnecken ziemlich stark, was bei uns im Garten wachsen kann und was nicht. Momentan weiß ich mir nicht anders zu helfen als
        immer wieder mal Einsammeln und jeweils woanders aussetzen. Nichts tun hab ich auch schon probiert, aber dann wächst so gut wie nur Gras.
        Aber ich hoffe sehr, dass sich das auch mal ändert :-)! Denn ich bin ganz deiner Meinung: Das allerbeste wäre, wenn es natürliche Gegenspieler gäbe! Dieses Jahr hab ich ein paar Käferarten in unserem Garten gesichtet, die selbst oder deren Larven Schnecken fressen. Vielleicht siedeln die sich hier ja an…

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  4. du hast schon recht ein sehr spezielles jahr – da ich sandboden mein eigen nenne bin ich gieß-marathons gewohnt und ich habe relativ früh mit gießen angefangen. wenn die beete tiefgründig trocken sind bekommst du die nicht wirklich mehr feucht. ein regen kam als 1,5 cm hagel und zweimal etwas was den namen regen verdient. da ich sehr vielfältig pflanze, geht nie alles aber immer genug. also manches besser wenn feucht und kühl, anderes besser wenn’s trocken ist. als „erstklässler“ hast du dich aber toll geschlagen 👍😉, wird schon.

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    • Danke :-)! Oh, Sandboden, das ist auch speziell!
      Wobei: Manche Naturgärtner graben ja extra den Boden ihres Gartens einen halben Meter tief ab und füllen alles mit sandig-kiesigem Substrat auf – Substrataustausch nennen sie das dann -, um einen mageren Satndort zu erzeugen.
      Aber die sind dann wohl keine Gemüseanbauer ;-).
      Ja, die Mischung ist wichtig, da geb ich dir recht! Darauf – also auf eine gute Mischung für die beiden Möglichkeiten trockener / nasser Sommer – hab ich dieses Jahr überhaupt nicht geachtet. Das schwierigste find ich, ist, dass ma merkt ja erst im Laufe der Saison, dass was nicht klappt. Und dann kann man es eigentlich nicht mehr verbessern, sondern muß auf die nächste Saison warten. Und die ist dann wieder ganz anders :-O

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      • oh ja, so ist es oft – nennt sich natur 🤣 aber alles gut – früher obstbäume zb halbstamm blühte oft erst ab 7. standjahr 😵😵 da war geduld gefragt – gemüse 😂🤣😂 wir DÜRFEN jedes jahr von neuem … wir sind ungeduldig geworden UND ein neuer garten ? man braucht schon eine weile und eine gute beobachtung um die besonderheiten seines gartens zu verstehen … boden, schatten, wind … 👍und gemüse ist nicht gemüse und sorte nicht gleich sorte, gärtnern ist immer für eine überraschung gut 😏 wird schon, jedes jahr etwas besser

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      • Ja, genauso ist´s! Ich bin komplett deiner Meinung! Ich muß einfach immer über mich selbst schmunzeln, wenn ich mich bei dem ganzen beobachte ;-). Und dieses Jahr war vielleicht acuh zusätzlich ein extremes Jahr für den Einstieg. Aber das wird, der Mienung bin ich auch! Vor allem wird´s jedes Jahr anders 😉 Aber wäre ja auch langweilig, wenn´s anders wäre.

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  5. Das waren doch schon mal gute Ergebnisse. Alles klappt nie. Und man muss auch mit verschiedenen Sorten experimentieren. Und ausprobieren, was aus Samen gut kommt und was besser schon vorgezogen vom Gärtner gekauft wird, z.B. Kohlrabi. Das spart Arbeit und Enttäuschungen. Einiges wie Zucchini und Stangenbohnen ziehe ich im Balkongewächshaus vor, vor Nachtfrost und Schnecken geschützt. Mulchen kann ich auch nicht wegen der Schnecken. Und ja, die Abstände müssen oft (viel) grösser sein als angegeben. Und nach den ersten Erfahrungen ist der Arbeitsaufwand viel geringer, weil man weiß, was funktioniert und was sich nicht lohnt. Man muss auch nicht jedes (Un-)Kraut ausrupfen, es kann auch anfangs Bodendecker und Verdunstungsschutz sein. Permakultur klingt spannend, aber unsere Großeltern haben das schon ähnlich gemacht. Da ist in den letzten zwei Generationen leider sehr viel Wissen verloren gegangen. Aber da wir nicht davon leben müssen, können wir ja experimentieren und Spaß haben. Und was gibt es besseres als frisch herausgezogene Radieschen oder Mairübchen aufs Frühstücksbrot!

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