Felsenbirnen satt! – Ernte 2020

Erste Ernte 2020. Die Beeren sind zwar noch sehr hell, aber ich dachte mir: Greif zu, bevor mir die Amseln wieder alles wegfuttern! Diese Sorge hätte ich mir dieses Jahr nicht machen brauchen.

Dieses Jahr tragen unsere Felsenbirnensträucher Früchte ohne Ende! Ein guter Ausgleich dafür, dass unsere diesjährige Johannisbeerenernte komplett ausfiel. Vermutlich weil März und April sehr sommerlich warm waren, blühten unsere Johannisbeerensträucher etwas früher und bildeten entsprechend auch früher Früchte. Und dann wurden sie von den Spätfrösten Anfang Mai erwischt.

Bei den Felsenbirnen hatten wir hingegen Glück. Immer gut, wenn man nicht nur auf eine Obstsorte setzt und auch die Ergänzung mit Wildpflanzen lohnt sich wiedermal!
(Das gleiche gilt natürlich auch für Gemüse.)

Erste Ernte, ab auf die Waage. Etwas über 800 g! Also noch ein paar Beeren pflücken, und auf 900 g auffüllen. Dann lässt sich der 3:1-Gelierzucker ohne großen Rechenaufwand passend dazu abwiegen.

Während ich letztes Jahr mit den Amseln um die Wette erntete, waren sie dieses Jahr erstaunlich zurückhaltend. So zurückhaltend, dass ich mir zwischendurch schon Sorgen machte: Wo sind sie denn, die Amseln? Noch im Frühjahr hüpfte ein sehr zutrauliches Pärchen ständig durch unseren Garten und wickelte sich einen Wurm nach den anderen um den Schnabel. Ich war mir sicher, dass wir uns wieder einen ähnlichen Felsenbirnenkampf liefern würden wie letzten Jahr. Aber weit gefehlt.

Ab und an sehe ich zwar eine Amsel in den Sträuchern sitzen und pflücken, aber bei weitem nicht so ausdauernd und behaarlich wie im Vorjahr. Das kann natürlich viele Ursachen haben. Vielleicht gibt es dieses Jahr auch andere lohnende Nahrungsangebote? Oder es gibt dieses Jahr so viele Felsenbirnenfrüchte, dass es selbst den Amseln zu viel wird?

Laut Helmut und Margrit Hintermeier* ernähren sich 21 Vogelarten von den Früchten. Eine genaue Auflistung find ich leider nicht, aber darunter sind verschiedene Drossel- und Meisenarten** und vermutlich auch Spatzen und Stare. Diese Arten kommen und kämen auch bei uns im Garten vor. An den Felsenbirnensträuchern vertrocknen trotzdem langsam die letzten Apfelfrüchtchen. Dabei fällt mir auf, dass ich schon lang keine Jung-Drosseln mehr bei uns gesehen habe…

Zweite Ernte: nochmal 1,5 kg! Wahnsinn! Ich konnte diese vielen leckeren Früchte einfach nicht hängen lassen. Nun haben wir 16 Gläser leckere marzipanige Felsenbirnenmarmelade!

So, nun kam ich vom Höckschen auf´s Stöckchen!
Das kommt davon, wenn ich so viele Felsenbirnen ernte, ohne mich mit den Amseln darum zu streiten. Unweigerlich kommt die Frage auf: Wo sind all die Vögel hin?
Wobei diese Frage eine rein rethorische ist – es ist allseits bekannt, wie es um die Vogelwelt steht.
Ich vermisse jedenfalls die Amseln in unseren Felsenbirnensträuchern!

 


* Helmut und Margrit Hintermeier: Hecken & Feldgehölze. Lebensraum für Pflanzen und Tiere im Garten und in der Landschaft. 2016. Heinrich Delp GmbH, Bad Windsheim.

**Reinhard Witt: Natur für jeden Garten. 10 Schritte zum Natur-Erlebnis-Garten. 2. Aufl., 2015. Naturgarten Verlag Ottenhofen.

Eine Liste über Stauden und Gehölze für Vögel findest du hier.

4 Kommentare

    • Oh, welch schöne Idee! Das wäre ja wirklich extrem freundlich 😉 – dann wird´s umso mehr Zeit, dass mensch auch ein Einsehen mit ihren Nöten hat 😉 Liebe Grüße zurück!

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