Als wir unsere Grabearbeiten genau in der wasserführenden Schicht beendeten bzw. nach dem großen Flatsch! gab es so einige Diskussionen mit Verwandten und Bekannten, darunter ein Bauingenieur, ein Maurer und ein Architekt.
Der Bauingenieur sah schon, wie der instabile Hang den Erdkeller ins Dorf hinunter schieben würde. Während ich seinen Ausführungen, wie man das verhindern könnte, lauschte und mir dabei immer unbehaglicher wurde, entstanden vor meinem inneren Auge Bauten aus meterdicken Betonwänden und fingerdickem Stahl, die den zukünftigen Erdkeller in einen sicheren Mantel hüllten. Wir würden die Grube verdoppeln müssen, um all die Sicherungsbauten unterzubringen… „Äh, sag mal“, stoppten wir ihn:
– Ist der Aufwand für so ein kleines Gebäude nicht doch n bisschen groß?
– Wie groß ist denn euer Keller?
– 3 x 2 m im Außenmaß.
– Nur? Oh. Ja, stimmt. Ihr könntet die Mauern auch einfach mit Furniereisen im Fundament verankern.
Der Maurer sah das Ganze eher pragmatisch.
– Da hatte ich auf meinen Baustellen schon schlimmeres. Macht´s des Streifenfundament halt tiefer und breiter, dann passt des scho.
– Ok.
– Und dann macht´s a ordentliche Drainage.
– Die hatten wir eh geplant.
– Dann braucht´s euch keine Sorgen machen. Da wird nix wegg´spült.
Der Architekt fing an zu zeichnen. Sein Vorschlag: die hintere Wand wie die Decke rund mauern, so dass mögliche Schub- und Druckkräfte vom Hang besser umgeleitet werden.
– Das könnte außerdem ganz hübsch aussehen.
Und kritzelte gleich eine kleine Nische für romantische Kerzenbeleuchtung mit hinein.
Aus den dicken Stahlbetonwänden des Bauingenieurs machte er zwei Stahlträger mit Zugeisen, die das Gewölbe links und rechts in ganzer Länge halten :
– Das fängt die horizontalen Schubkräfte des Dachgewölbes, die auf die Seitenwände wirken, ab und hält somit das Mauerwerk zusammen.
Dass wir auf jeden Fall etwas tun müssen, hat uns der Hangrutsch plastisch vor Augen geführt.
Wir kauften ein paar Betonsäcke mehr, und das Streifenfundament wurde tiefer und breiter.
Die hintere Ziegelreihe verankerten wir mit Funiereisen.
Zusätzlich zur Drainage und der ohnehin geplanten Noppenbahn kleisterten wir die Außenwände mit Dickschichtmasse zu, damit das anstehende Wasser nicht im Keller landet.
Die hintere Wand als Rundbogen sieht wirklich hübsch aus. Und in die kleine Wandnische passt zufällig unser Feuchtigkeits- und Temperaturmessgerät genau rein.
Für den „Eisengürtel“ kaufen wir:
* zwei, extra auf Länge geschnittene Stahlträger
* zwei ordentliche Gewindestangen (als Zugeisen) und zwei Muttern
* einen 18er Stahl- und einen 18er Steinbohrer
Damit alle Löcher genau sitzen, braucht es viiiiel Geduld und genaues Messen.







Die Idee dahinter? Hier: GRUNDidee Erdkeller.
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