„One apple a day…“

„… keeps the doctor away!“ Also, wenn der Spruch stimmt, dann bleiben wir diesen Winter fit wie nie, so reich, wie uns unser Garten dieses Jahr beschenkt hat. Wir haben Umengen Äpfel geerntet, eingelagert und verschenkt. Aber auch Himbeeren, Felsenbirnen, Renekloden (vor zwei Jahren haben uns die Mönchsgrasmücken kaum eine übrig gelassen), Birnen und Zwetschgen gab´s in riesigen Mengen. So viele gefüllte Marmeladengläser mit so vielen verschiedenen Früchten aus unserem Garten standen noch nie in unseren Regalen. Hier eine Auswahl:

Nur von den Zwetschgen haben wir urlaubsbedingt leider nicht so viele erwischt. Aber manchmal kann man eben nicht alles haben.

Ein Blick ins Erdkellerregal. Hier ist nur ein Bruchteil der eingemachten Marmelade zu sehen.
In den ersten Tagen nach der Ernte heißt es noch ein paar Mal aussortieren. Anfangs gibt es immer einige Äpfel, die plötzlich faulig werden. Die müssen unbedingt raus, sonst stecken sie alle anderen an. Nach ein paar Tagen legt sich das dann, und man findet keine fauligen mehr.
Vor kurzem hatten wir Besuch. „Erntet ihr eure Äpfel nicht?“ fragte er mit einem Blick auf den Baum. „DOCH, und wie!!!“ Aber der Baum hat dieses Jahr Äpfel, ein Faß ohne Boden. Mittlerweile ist schon ein paar Mal der Frost drüber, nun schmecken sie nicht mehr richtig. Wir lassen sie einfach hängen, als schöne Farbtupfer im kahl und braun werdenden Garten und für die Vögel. Wer weiß? Vielleicht gibt´s ja wieder einen Wacholderdrosselüberfall? 😉
Sieht das nicht hübsch aus? Hat was von Christbaumkugeln.
Ende Juli, unser bester Zwetschgenbaum.

Apropos Zwetschgen: Wir haben zwei neue Obstsorten in unserem Garten entdeckt. 🙂 Überraschung!
Zwei der „Zwetschgenbäume“ am Nordhang (wegen der vielen Zwetschgenbäume auch Zwetschgenhang genannt) trugen dieses Jahr zum ersten Mal und entpuppten sich doch glatt als Mirabellen! Sogar zwei verschiedene Sorten! Eine mit kleinen kugeligen weinroten Früchten, die wir leider nicht ernten konnten. Der Baum ist sehr schmal und hochgewachsen und steht so am Hang, dass man keine Leiter sicher hinstellen kann. Aber bei der anderen Sorte brach ein Ast ab und bescherte uns über 10 kg Früchte: super leckere kleine kugelige gelbe Mirabellen! Mmh, ich sag´s euch, sowas von lecker! Die liefen den Renekloden fast den Rang ab. Ein einziges Sommergedicht!

Einer unserer drei „tot geglaubten“ – Vor 5 Jahren war dieser Baum nicht mehr als ein 1,70 m hoher Baumstumpf…

Während ich Schüssel um Schüssel mit diesen leckeren Früchten füllte, erinnerte ich mich an einen warmen, verregneten Sommernachmittag. Damals war ich so in der 5./6. Klasse etwa, und zusammen mit ein paar Freundinnen kletterte ich barfuß durch hüfthohes Gras und Brennnesselgestrüpp einen steilen Hang hoch (wir waren echt hart im Nehmen, wenn ich so darüber nachdenke). Dort standen Mirabellenbäume, deren Äste sich vom Gewicht der gelben und roten runden Kugelfrüchte nur so bogen. Von dem steilen Hang aus konnten wir so halb in die Kronen klettern und ernten. Ich weiß noch, dass vom Regen und nassen Gras klitschnass bis auf die Haut waren, wir aber trotzdem nicht froren, weil es so warm war. Und dass wir einen Wahnsinnsspaß hatten…

Dieses Jahr mußten wir die Bäume zum ersten Mal stützen, damit die Äste nicht abbrechen. Foto von Ende Juli.
Mitte Juli, Renekloden. Bald danach waren sie reif.

Man sollte überall Mirabellenbäume pflanzen…

…täglich einen Apfel aus dem eigenen Garten essen…

….und selbstgemachte Marmelade naschen :-).

Das macht glücklich!

15 Kommentare

  1. Toll. Es muss sehr ungleich verteilt gewesen sein, dieses Jahr. Den Jubel über viel Obst kenne ich allerdings nur aus den Medien. Kirschen gab es ganz gut, denn da war noch Feuchtigkeit im Boden und sie hatten zeitig geblüht, während die Apfelblüten zuerst verfroren sind und später die meisten Früchte bis auf die Birnen, die ihre Wurzeln unter der Terasse verstecken, an den Bäumen der Hitze und Trockenheit zum Opfer gefallen sind.

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    • Oh, wow, das klingt ja komplett anders als bei uns. Blüten erfroren! Da hattet ihr ja noch n ganz hübschen Spätfrost. Bei uns ist nach der Schneeschmelze im April schon der Sommer ausgebrochen. Alles wuchs so schnell, dass die klassischen Frühjahrsblüher richtig überwuchert wurden, noch bevor sie mit ihrer Blüte zu Ende waren.
      Dass die Ernte so gut wird, hatten wir tatsächlich kaum zu hoffen gewagt, denn hier bei uns hat´s ja den ganzen Sommer so gut wie gar nicht geregnet. Es hat uns auch sehr gewundert, dass die Bäume so gut durchgehalten haben. Mal sehen, wie´s nächstes Jahr wird. Hoffentlich haben sie nicht all ihre Kraft dieses Jahr eingebüßt…

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      • Altmodische Sorten tragen doch eigentlich immer in Intervallen und regeln so ihren Kräftehaushalt.
        Schön ist es auf jeden Fall, dass es solche Ereignisse auch gibt, genau wie ich staunend von Leuten las, die im Gegensatz zu hier euphorisch von „vielen Schmetterlingen“ berichteten, diesen Sommer. Irgendwo her müssen sie ja später wieder dorthin kommen, wo es derzeit anders ist.

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  2. Wow, das sieht toll aus!
    Mirabellen kann man übrigens super runterschüteln, dann muß man die Bäume nicht erklimmen – vielleicht gehts so nächstes Jahr, auch ohne Astbruch einiges zu ernten!?

    Schade- ich habe ja auch vor mehreren Jahren Felsenbirnen gepflanzt. Seit letztem Jahr blühen sie sogar – aber eine Frucht hatte ich noch nicht.
    Auch die Kornelkirschen lassen auf sich warten: in diesem Frühjahr die ersten fünf(!) Blüten, aber keine Frucht …. immerhin hatten wir die ersten (auch fünf!!) Walnüsse. 🙂
    Vielleicht wird es ja nächstes Jahr etwas mehr, mir würde schon „genug zum naschen“ ausreichen.

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    • 🙂 ja, ne? Ich bin auch total begeistert und kann mich gar nicht daran sattsehen.
      Das mit dem Schütteln hat in diesem Fall leider auch nichts gebracht, haben wir auch überlegt. Aber der Zwetschgenhang ist unter den Bäumen so ne Wildnis, kniehoher Unterwuchs, Astwirrwarr und echt steil. Wir hätten die heruntergeschüttelten Mirabellen gar nicht gefunden. Und auf den Steinstufen der Erdkellertreppe sind sie zu Matsch zerklatscht.
      Keine Felsenbirnenfrüchte? Das ist ja komisch! Oh, die Kornellkirschen! Davon hatten wir dieses Jahr tatsächlich die ersten 5 oder 8 Früchte, aber der war´s zu trocken, sie sah ziemlich mitgenommen aus 😦 Ich hoffe sehr, sie erholt sich.
      hihi! Schön, wenn man die Walnüsse noch zählen kann, oder ;-)?! Wenn die Blüten nächstes Jahr nicht erfrieren, gibt´s bestimmt mehr! 🙂

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  3. Dieser schöne Spruch ist auch für mich sehr wahr!
    Nach einer äußerst reichen Apfelernte in diesem Jahr, sind auch meine Regale mit allem was sich daraus herstellen ließ, gefüllt.
    Doch die noch übrigen geernteten Äpfel lagere ich bei den noch perfekten Temperaturen dafür lieber draußen, auf der überdachten Terrasse und genieße so täglich mindestens einen Apfel täglich, wie frisch vom Baum gepflückt. Ein Teil blieb für die Wintervögel hängen, die sich auch mit großer Freude daran laben.
    Sieht klasse und wirklich sehr einladend, nach fleißiger Ernte und Arbeit aus bei dir im Keller! 👍👍😀
    Liebe Grüße von Hanne 🌟🍀

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    • Das klingt ja auch toll bei dir! 🙂 Was hast du denn aus den Äpfeln alles gemacht?

      Danke 🙂 hihi! Ja, man ist schon ein klein wenig stolz auf das, was man geschafft hat, wenn man sich so seine vollen Regale anschaut ;-).
      Na, dann laß dir deine Äpfel noch möglichst lange schmecken! Und ein hoch auf die gefüllten Regale!
      Liebe Grüße, Sabine

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      • Aus den fast 100kg Äpfeln von nur einem Baum machte ich jede Menge Gläser mit Gelee, mit und ohne Früchte, Kompott, Apfelmus… wovon ich den größten Teil eingefroren hab, weil ja nicht so lange haltbar im Glas und als ich keine Lust mehr hatte, füllten wir den restlichen Saft in Flaschen ab.
        Hast recht, ein Hoch auf unsere gefüllten Regale, an denen bestimmt nicht nur wir noch fast bis zur nächsten Ernte Freude haben werden. 😀
        Liebe Grüße auch an dich

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